„Absprung über Niemandsland – Elsbeth Weichmann im französischen Exil“

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© Hamburger Staatsarchiv

Vortrag und Lesung mit Susanne Wittek und Katharina Schütz

Elsbeth Greisinger (1900-1988) stammte aus einer bürgerlichen protestantischen Familie in Brünn (ehem. Tschechoslowakei), orientierte sich früh politisch links und  wurde 1926 mit einer Dissertation über soziale Befreiungsbewegungen promoviert. 1928 heiratete sie Herbert Weichmann, der wenige Jahre später wegen seiner jüdischen Herkunft aus Nazi-Deutschland fliehen musste. Das Paar ging 1933 nach Paris ins Exil. Nach dem deutschen Angriff auf Frankreich im Jahr 1940 wurde Elsbeth Weichmann als „feindliche Ausländerin“ im berüchtigten südfranzösischen Frauenlager Gurs interniert. Es gelang ihr zu entkommen, ihren Mann wiederzufinden und gemeinsam mit ihm über Spanien und Portugal in die USA zu emigrieren. Bald nach dem Krieg kehrten beide nach Deutschland zurück und wirkten in Hamburg in wichtigen politischen Positionen am Aufbau der Bundesrepublik mit: Elsbeth Weichmann als Abgeordnete der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, Herbert Weichmann als Erster Bürgermeister der Stadt.

Susanne Wittek, Autorin des Buches Absprung über Niemandsland. Hamburger Exil-Biografien im 20. Jahrhundert, schildert Leben und Wirken dieser ungewöhnlichen Frau, die im „Team“ mit Herbert Weichmann stets ihr eigenes politisches Profil behielt.

Die Schauspielerin Katharina Schütz liest aus Texten Elsbeth Weichmanns, die die Not des Exils und den vitalen Überlebenswillen der beiden Weichmanns veranschaulichen. Vortrag und Lesung werden durch Fotos und einen O-Ton von Elsbeth Weichmann untermalt.

  • Donnerstag, 3. September 2015, 19 Uhr 
  • Gästehaus der Universität, Rothenbaumchaussee 34
  • Verre de l’amitié im Anschluss
  • Anmeldung bis Montag, 31.08.2015
  • Einladung als PDF
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