Ehrenmitglieder

Mitglieder und Persönlichkeiten, die sich durch ihr Engagement in besonderer Weise für Cluny und die deutsch-französische Kooperation eingesetzt haben, können als besondere Anerkennung auf Vorschlag des Vorstandes durch die Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern berufen werden. Zu Cluny-Ehrenmitgliedern wurden bisher ernannt:

1. Erich Lüth

Erich Lüth war ab 1947 Pressesprecher des Hamburgischen Senats unter dem legendären Bürgermeister Max Brauer. Herr Lüth war auch ein engagierter politischer Publizist, er hat verschiedene Bücher zu politischen Themen seiner Zeit verfasst und sich dabei sehr für die Aussöhnung zwischen Israelis und Deutschen eingesetzt.

Erich Lüth war der Initiator der Gründung unserer Gesellschaft. Schon im Frühjahr 1947 hat er Ideen entwickelt, vor allem um die kulturelle Abschottung Deutschlands gegenüber Frankreich, wie sie seit 1933 bestand, zu überwinden. Er fand hierfür in Hamburg schnell einen Kreis Gleichgesinnter, so dass am 27. November 1947 die Gesellschaft formell  gegründet werden konnte. Erich Lüth war es übrigens auch, der für unsere Gesellschaft den Zunamen „Cluny“ einführte, da eine solche Gesellschaft einen möglichst symbolträchtigen und einprägsamen Namen benötige.

Herr Lüth verstarb im April 1989.

2. Dr. Harald Sieg

Herr Sieg war als Beamter zunächst in der Behörde für Wirtschaft und Verkehr tätig und dann für viele Jahre ein angesehener und allgemein anerkannter Leiter des Bezirksamts Eimsbüttel.

Herr Sieg trat schon 1948 in unsere Gesellschaft ein, wobei ihm die Überwindung der kulturellen Isolation Deutschlands ein besonderes Anliegen war. Er war dann von 1955 bis 1981 Vorsitzender und hat sich durch die Gestaltung eines abwechslungsreichen und die verschiedenen Interessengebiete berücksichtigenden Programms große Verdienste erworben. Er wurde hierbei von seiner Frau, Annemarie Sieg, die Mitglied unseres Kuratoriums war, tatkräftig unterstützt.

Herr Dr. Sieg verstarb im Frühjahr 1981.

3. Dr. h. c. Alfred Toepfer

Herr Toepfer gründete aufgrund seiner wirtschaftlichen Erfolge im Getreidehandel im Jahr 1931 die Stiftung F.V.S., mit der er nach 1945 zum Mäzen auf zahlreichen Gebieten der Kultur und des öffentlichen Lebens wurde. Alfred Toepfer hat sich nachhaltig für die Zusammenarbeit in Europa und für eine deutsch-französische Kooperation eingesetzt. Er hat zur Unterstützung dieser Ziele viele wichtige Preise ausgesetzt und auch durch Austausche von Professoren und Studenten gefördert. Er war Mitglied unseres Kuratoriums seit 1955.

Herr Toepfer verstarb im Oktober 1993 im gesegneten Alter von 99 Jahren.  Eine Historikerkommission unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Hans Mommsen hat das Wirken von Alfred Toepfer in den Jahren 1933 – 1945 aufgearbeitet.

4. Professor Dr. Charles Higounet

Prof. Higounet war Historiker an der Universität Bordeaux. Er hatte sich besonders mit der Stadt- und Siedlungsgeschichte Europas im Mittelalter befasst. Er war während des letzten Krieges Kriegsgefangener in Schlesien und hat dort die Ideen für ein sehr wichtiges Buch gesammelt: „Die deutsche Ostsiedlung“ (Siedler-Verlag).

Seit 1958 hat Prof. Higounet sich für eine Partnerschaft der Universitäten Bordeaux und Hamburg eingesetzt, die nach wie vor sehr lebendig ist. Es gibt Austausche von Professoren und Studenten. Er hat mehrfach an unserer Universität gelehrt und wurde zu deren Ehrendoktor ernannt. Prof. Higounet hat unserer Gesellschaft bei Vorbereitung und Durchführung unserer Studienreise nach Bordeaux im Jahre 1985 sehr geholfen.

Prof. Higounet verstarb im April 1988.

5. Alfred de Chapeaurouge

Herr de Chapeaurouge war Notar in Hamburg und als angesehener CDU-Politiker viele Jahre Vizepräsident der Bürgerschaft.

Aufgrund des Werdegangs seiner Familie hatte er großes Interesse an Frankreich und der deutsch-französischen Freundschaft. Als Nachfolger des Kuratoriumspräsidenten und Mitgründers unserer Gesellschaft, Dr. Ascan Klée-Gobert, übernahm Alfred de Chapeaurouge im Jahr 1967 die Präsidentschaft im Kuratorium. Er förderte unsere Aktivitäten durch viele Initiativen und genoss durch sein nobles Wesen große Anerkennung unter unseren Mitgliedern.

Herr de Chapeaurouge legte sein Amt im Kuratorium im Jahre 1990 nieder und verstarb im Mai 1993.

6. Jean-Maurice Rouquette

M. Rouquette war Conservateur en chef des Musées d’Arles und hat sich durch den Ausbau der Museen in Arles große Verdienste erworben, insbesondere durch den von ihm konzipierten und 1995 eröffneten „Musée de la Provence Antique“. M. Rouquette hatte vor unsere Gesellschaft einen Vortrag über die Maler in der Provence gehalten und uns bei unseren Reisen nach Marseille und in die Provence (1983, 1991, 2001) sehr unterstützt.

M. Rouqette ist jetzt im Ruhestand und lebt in Arles.

7. Dr. Denis Evesque

M. Evesque hatte auf verschiedenen Auslandsposten gearbeitet und übernahm 1990 die Leitung des hiesigen Institut Français. M. Evesque und seine Frau Agnes Huber-Evesque; waren ausgebildete und sehr gute Pianisten und kulturell vielseitig interessiert. Beide gaben öffentliche Konzerte, insbesondere auch zu den von Minister Jack Lang initiierten „Fête de la Musique“. M. Evesque beteiligte sich intensiv an unseren Aktivitäten, er wurde darauf hin in den Vorstand kooptiert.

Das Ehepaar Evesque verließ Hamburg im Sommer 1996.

8. Dr. Harald Pinckernelle

Dr. Harald Pinckernelle war seit 1953 Mitglied unserer Gesellschaft und hat an unseren Aktivitäten stets regen Anteil genommen. Herr Pinckernelle war auch seit vielen Jahren ausübendes Mitglied des angesehenen Männergesangvereins „Hamburger Liedertafel von 1827“. Bei unserer Marseille-Reise im Jahre 1991 hat er Kontakt aufgenommen zu einem Marseiller Männerchor „Les Baladins de la Chanson“. Aus diesem Kontakt hat sich eine echte Freundschaft zwischen den beiden Chören mit gegenseitigen Besuchen entwickelt, die im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg-Marseille von großer Bedeutung ist. Zuletzt gab es ein gemeinsames Auftreten der beiden Chöre zum 50jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft im Juli 2008 im Palais de Pharo in Marseille.

Herr Dr. Pinckernelle verstarb im Juni 2000.

9. Dr. Helmut Dressel

Dr. Dressel war Beamter in der hamburgischen Finanzbehörde und dann Geschäftsführer der Holding-Gesellschaft für die Hamburgischen öffentlichen Unternehmen. Nach dem Arbeitsdienst und der Zeit als Soldat war Dr. Dressel vier Jahre von 1945 bis 1949 in französischer Kriegsgefangenschaft. Aus dieser Zeit rührt sein großes Interesse an Land und Leuten unseres Nachbarlandes. 1949 trat er in die Gesellschaft Cluny ein, wurde 1968 Mitglied des Vorstandes und übernahm 1981 nach dem Tode von Dr. Sieg den Vorsitz im Vorstand. Unterstützt von den anderen Vorstandsmitgliedern weitete er das Spektrum der Aktivitäten aus, lud vermehrt Vortragende und Theatergruppen aus Frankreich ein und begann im Jahre 1983, im Abstand von zwei Jahren Studienreisen in die verschiedenen Regionen Frankreichs zu organisieren. Dr. Dressel baute außerdem eine gute Zusammenarbeit mit anderen deutsch-französischen Institutionen in Hamburg auf, wie mit Hambourg Accueil und der Amicale des Hommes d’Affaires. Gemäß der satzungsmäßigen Altersgrenze schied Dr. Dressel im Jahre 2001 aus dem Vorstand aus, war aber danach noch als Berater des Vorstands tätig.

Herr Dr. Dressel verstarb am 10. April 2014.

10. Prof. Dr. Hans-Joachim Seeler

Senator a.D., ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlamentes und bis 2008 Präsident des Cluny-Kuratoriums

Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft wird das lebenslange Engagement von Prof. Dr. Hans-Joachim Seeler für die friedliche Entwicklung Europas und die Freundschaft  zwischen Frankreich und Deutschland gewürdigt. Die Deutsch-Französische Gesellschaft CLUNY e.V. Hamburg spricht  Prof. Dr. Hans-Joachim Seeler für sein langjähriges Engagement als Präsident des CLUNY-Kuratoriums Dank und Anerkennung aus.

Prof. Dr. Hans-Joachim Seeler verstarb am 22. September 2015.

11. Jean-Pierre Tutin

Generalkonsul der französischen Republik in Hamburg und Direktor des Institut Français de Hambourg (2006-2010)

Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft wird das besondere Engagement von Jean-Pierre Tutin für die Städtepartnerschaft zwischen Marseille und Hamburg und die Wirtschaftsbeziehungen  zwischen Frankreich und Deutschland gewürdigt.

Die Deutsch-Französische Gesellschaft CLUNY e.V. Hamburg spricht  Jean-Pierre Tutin  für seinen großen Einsatz zur Förderung der französischen Sprache und zur Intensivierung des Kulturaustausches zwischen Frankreich und Deutschland Dank und Anerkennung aus.

Monsieur Jean-Pierre Tutin verstarb am 14. April 2018.

12. Hubert Depenbusch

Hubert Depenbusch war Oberschulrat und Prüfungsbeauftragter der Kultusministerkonferenz für deutsche Schulen im Ausland.

Hubert Depenbusch hatte den Vorsitz der DFG Cluny 2007 bis 2014 inne. In dieser Zeit hat er durch innovative Impulse maßgeblich zu der Erneuerung der Gesellschaft beigetragen.  Die Einführung  des jährlichen «Prix Cluny» für besonders erfolgreiche Abiturientinnen und Abiturienten hat die Sprachförderung in den Schulen unterstützt. Seit 2014 ist Herr Hubert Depenbusch Mitglied des Kuratoriums. Bei der Vorbereitung und Durchführung des VDFG Kongress von 2017 war er ein unentbehrlicher Akteur. Hubert Depenbusch ist ein aktiver Berater des Vorstands und setzt sein sowohl deutsches als auch französisches Netzwerk für die Intensivierung des Kulturaustausches zwischen Deutschland und Frankreich ein.

Bereits 2007 hat die République française die Verdienste von Hubert Depenbusch mit der Ernennung  zum « Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques pour services rendus à la culture française» gewürdigt.

Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft spricht die Deutsch-Französische Gesellschaft CLUNY e.V. Hamburg Hubert Depenbusch für sein unermüdliches Engagement für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und ebenso für die Förderung der französischen Sprache ihren Dank und ihre Anerkennung aus.