Das Liebermannstudio des NDR bot für unsere diesjährige Jahresfeier mit der Verleihung der Prix Cluny einen neuen und einzigartigen Rahmen. Einen schöneren und passenderen Konzertsaal konnten sich die Chormitglieder des Bergedorfer Luisen-Gymnasiums unter der Leitung von Frauke Freia Kampe und das internationale Duo Dopico nicht wünschen, die mit ihren Darbietungen die Gäste begeisterten. Die Möglichkeit in diesem außerordentlichen Ort zu feiern, verdanken wir unserem tatkräftigen Vorstandsmitglied Ulrike Dotzer, Leiterin der Abteilung ARTE im NDR, die in ihrer Begrüßung auf die besondere Geschichte des Gebäudes als ehemalige Synagoge einging und an das denkwürdige Datum des 9. Novembers 1938 erinnerte, als Nazi-Schläger in den Tempel eindrangen und alles verwüsteten.
Auf die positive Seite dieses geschichtsträchtigen Tages, nämlich den Fall der Berliner Mauer vor genau 30 Jahren, wiesen die beiden Hauptredner der Feier hin. Zunächst der Konsul der Republik Frankreich Laurent Toulouse, der auch die vielen verbindenden Aktivitäten französischer Städte und Regionen in Hamburg im Jahre 2019 in Erinnerung rief; dann betonte Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, dessen Vater Dr. Helmut Dressel den Vorstandsvorsitz lange inne hatte, in einer sehr persönlich gestalteten Rede die große Bedeutung zivilgesellschaftlicher Vereinigungen wie Cluny für die Anstrengungen einer Politik der Verständigung und des Friedens in Europa.
Kurz davor hatte die neu gewählte Vorsitzende der Cluny Irène Drexel-Andrieu auch in diesem Sinne gesprochen, als sie darstellte, was die Gründerväter der deutsch-französischen Gesellschaft 1947 mit dem Namen „Cluny“ zum Ausdruck bringen wollten.
Im Mittelpunkt der Feier stand – wie schon seit 12 Jahren – die Ehrung der diesjährigen Preisträger des Prix Cluny, deren Leistungen von der Jury-Vorsitzenden Christine Heusinger (Behörde für Schule und Berufsbildung) in Kurzform vorgestellt wurden; aber auch die Preisträger konnten sich zu ihrer Arbeit und ihren Zukunftsplänen äußern. Den 1. Preis erhielt Tim Schulze (Gymnasium Osterbek), den 2. Preis Fritz Marby (Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium) und ein 3. Preis ging an Bela Bankwitz (Gymnasium Osterbek) und Linus Jantzen (Gymnasium Oldenfelde), der leider nicht anwesend war, da er ein soziales Jahr in Frankreich absolviert. Alle Preisträger bekommen einen gestaffelten Geldbetrag.
Premiere war die Vergabe eines Sonderpreises an die zwei jungen Fußballtrainer, Merwane Larbaoui und Jasper Hölscher, die auf Anregung der Arabesques-Vorsitzenden Barbara Barberon im Mai 2019 eine Trainingswoche für Jugendliche aus Marseille-Nord und HH-Eimsbüttel mit viel Begeisterung und großem Erfolg durchgeführt hatten. Das wurde im vergangenen Sommer vom NDR-Fernsehen in einem kleinen Film dokumentiert. Deshalb war bei unserer Feier das NDR-Fernsehen vor Ort und zeigte am Abend im „Hamburg Journal“ Bildsequenzen von der Preisverleihung. Beide junge Männer hatten beiläufig den Wunsch geäußert, die Sprache des anderen zu erlernen. Herr Konsul Toulouse überraschte Jasper Hölscher mit einem Gutschein für einen Französischkurs im Institut français, während Herr Senator Dr. Dressel dem nicht minder verdutzten Merwane Larbaoui einen Gutschein vom Goethe-Institut für einen zweiwöchigen Intensivkurs-Deutsch samt Reisekosten und Unterbringung nächstes Jahr in Hamburg überreichte.
Zum Ausklang der gelungenen Feier erfreute sich die Festgesellschaft beim traditionellen „Verre de l’amitié“ an dem reichhaltig angebotenen Buffet, von dem nur noch Krümel übrig blieben, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Gäste sich in diesem besonderen Ambiente noch lange angeregt unterhalten haben.
Un grand Merci an alle, die für eine reibungslose Durchführung der Veranstaltung gesorgt haben, nämlich das geübte „Comité d’activités“ von Cluny und das professionelle Team des Rolf-Liebermann-Studios.