Orgelkonzert mit Jean Guillou

Im Rahmen der diesjährigen Bach-Wochen in Hamburg spielt Jean Guillou, Paris, am 5. November an den 4 Orgeln des Michel. Es ist ein Künstler zu erleben, der einer der letzten musikalischen Wegbegleiter der ganz Großen der französischen Musik des 20. Jahrhunderts ist und an Virtuosität und Einfallsreichtum bis heute seinesgleichen sucht.

Programm

– J.S. Bach (1685—1750): Präludium und Fuge D-dur BWV 532
– J.P. Rameau (1683—1764): „L’enharmonique“ / Air vif pour Zephire et la Rose
– F. Mendelssohn-Bartholdy (1809—1847): Präludium und Fuge c-moll op. 37/1
– J. Guillou (*1930): Eloge op. 52
– C. Franck (1822—1890): „Pièce Héroïque“ aus: Trois pièces pour Grand Orgue (1878)
– F. Liszt (1811—1886): Fantasie und Fuge über B.A.C.H. (Bearbeitung: J. Guillou)
– J. Guillou: Improvisation über ein gegebenes Thema

Jean Guillou

Jean Guillou

Jean Guillou (*18. April 1930 in Angers) gilt als einer der herausragenden Musiker unserer Zeit – auch seine ungebrochene Vitalität ist einzigartig. Nach autodidaktischen Studien in Klavier und Orgel wurde Jean Guillou im Alter von 12 Jahren Organist an der Kirche Saint-Serge in seiner Heimatstadt Angers. Ab 1945 studierte er am Pariser Konservatorium, wo alle Berühmtheiten französischer Musik wie Marcel Dupré, Maurice Duruflé, und Olivier Messiaen zu seinen Lehrern zählten.

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Lissabon und Berlin wurde Guillou 1963 zum Titularorganisten an Saint-Eustache, die große Orgelkirche von Paris, wo er heute noch wirkt. Als Konzertorganist, Improvisator und Pianist ist Jean Guillou weltweit in Erscheinung getreten.

Sein Engagement im Orgelbau führte zur Konzeption mehrerer bedeutender Instrumente, u.a. in Brüssel, in der Tonhalle Zürich, auf Teneriffa, in Rom und bei der vor einem Monat eingeweihten Orgel der Catedral in Leon.

Neben seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen, das bis in die jüngste Zeit neben Orgel- und Klaviermusik auch mehrere Symphonien, Klavier- und Orgelkonzerte und Kammermusik umfasst, hat er zahllose Transkriptionen von Orchester- und Klavierwerken für Orgel erstellt, von Händel und Bach über Mozart, Lizst und Tschaikovski bis zu Rachmaninow uns Strawinsky.

Bis 2005 unterrichtete Guillou bei den jährlichen Zürcher Meisterkursen Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation. Seit 2007 finden diese Orgelkurse ihre Fortsetzung in Paris.

Guillou ist auf Konzerten und Festwochen noch immer in der ganzen Welt zuhause. Er kommt soeben aus Leon, Venedig und Berlin, in Kürze konzertiert er in Moskau. Im Jahr 2010 wurde er als Träger des französischen Verdienstordens der „Ritter der Ehrenlegion“ auserkoren, lehnte allerdings die Annahme mit der Begründung ab, Frankreich schenke der klassischen Musik zu wenig Aufmerksamkeit.

Das Hamburger Konzert spielt Jean Guillou zugunsten einer neuen Orgel für die kath. Kirche St. Ansgar und St. Bernhard. Die liebevoll »Kleiner Michel« genannte Kirche, die nach dem 2. Weltkrieg ganz überwiegend mit Mitteln aus Frankreich im französischen Stil wieder aufgebaut wurde, ist soeben vollständig renoviert worden. Während dieser Zeit war die Gemeinde jeden Sonntag Gast in der Krypta von St. Michaelis.

Es ist eine besondere Ehre, dass gerade dieser weltberühmte französische Musiker den Reigen von Benefizkonzerten und Aktionen zugunsten des Kleinen Michel eröffnet, seit Napoleon die „französischen Kirche“ Hamburgs. Das erhoffte neue Instrument soll die wunderbare und einzigartige Orgellandschaft in und um den Michel herum auf besondere Weise ergänzen.

  • Dienstag, 5. November 2013, um 19.00 Uhr
  • St. Michaelis, Englische Planke 1, 20459 Hamburg
  • Eintritt 15 €
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